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Der Deutsche Sauna-Bund e.V. ist der weltgrößte Verband der Saunabranche. Er verfolgt das satzungsgemäße Ziel, den Gedanken des Saunabades in Deutschland zu verbreiten und alle Mitglieder des Verbandes zu beraten und sie mit seinem Dienstleistungsangebot zu unterstützen.

Das Dienstleistungsangebot umfasst unter anderem das Qualitätssystem, einen marketingwirksamen Wettbewerbsvorteil für Saunabäder, das Branchenmagazin SAUNA FOKUS und die Akademie für Aus- und Fortbildung.

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Gemischtes Saunabaden und jüngere Gäste: der Deutsche Sauna-Bund in den 70er-Jahren

Saunabaden erfreut sich in den 1970er-Jahren einer stark steigenden Beliebtheit: Das drückt sich vor allem in der Zahl der öffentlichen Saunaanlagen aus. Hatten bis zum Jahr 1960 schon 1.000 öffentliche Saunabäder ihren Betrieb aufgenommen, waren es 1970 bereits 2.500. Allein 1971 eröffneten 500 neue Betriebe, sodass die Zahl bis 1980 auf mehr als 5.000 anstieg.

Dies geschieht unter der Mitgestaltung des Deutschen Sauna-Bundes, der in dieser Zeit jährlich von wachsenden Mitgliederzahlen berichtet. Die Eintrittspreise in öffentliche Saunaanlagen liegen 1971 durchschnittlich zwischen 5 und 6 DM, zum Ende des Jahrzehnts zwischen 7 und 15 DM.

Werbung

Ein wichtiges Thema in den Jahren zwischen 1970 und 1980 ist neben der Werbung die Öffentlichkeitsarbeit und die Verbandszeitschrift. Zunächst wird das Verbandsorgan „Gesund durch Sauna“ 1970 von „Sauna“ abgelöst: eine „neuzeitliche Saunazeitschrift“, die mit ihrer modernen und jungen Aufmachung viermal jährlich auch die jüngeren Badegäste ansprechen soll.

1971 sorgt die Werbeaktion „action sauna-gast“ für neue Besucherinnen und Besucher in den Saunabetrieben. Stammgäste erhalten Freikarten für mitgebrachte neue Gäste. 62 Prozent der Neu-Gäste werden in dem Jahr auf diese Weise geworben.

1973 stellt der Verband, dessen juristischer Sitz seit 1972 nun auch laut Satzung Bielefeld ist, ein neues Vereinslogo vor. Auf der höchsten Stufe eines Schwitzraums sieht man – stark stilisiert – einen liegenden, auf der untersten einen sitzenden Badegast. Unten rechts in der Ecke steht ein Ofen.

Neben Prospekten und Handzetteln setzt der Verband auch auf Farb-Dias für die Kinowerbung sowie auf Funk- und Fernsehwerbung und die Gründung eines eigenen „Materndienstes“, der Werbetexte für Zeitschriften (heute „Print-Advertorials“) produziert.

Am Ende dieses Jahrzehnts diskutiert der Vorstand auch mögliche Sauna-Werbung in Kombination mit einem Produkt, zum Beispiel „Nach der Sauna ein König-Pilsener“ oder „Sauna nur mit Nivea“.

„Der Dicke“

Symbol der Saunawerbung der 70er und 80er-Jahre ist ein gut gelauntes, rundes, gezeichnetes Männchen mit um den Hals gelegtem Handtuch. In den Händen hält es eine Saunakelle und einen Aufgusskübel. Als Aufkleber ist „Der Dicke“ noch heute erhältlich. 1978 erfährt die von einer externen Agentur entwickelte Kampagne. „Gönn die was – durch Sauna-Spaß“ allerdings eher wenig Resonanz. Sie „erfüllte nicht die Erwartungen“, wie es auf der Jahreshauptversammlung 1980 heißt.

Gemisches Saunabaden

In der Mehrzahl der öffentlichen Saunabäder wird Anfang der 1970er-Jahre nach Geschlechtern getrennt gebadet. In den Betrieben gibt es vielfach Doppelanlagen oder es wechseln sich Männer und Frauen in der Kabine ab. Aus dem Wunsch der Besucherinnen und Besucher, auch mit der Familie gemeinsam zu baden, entwickelt sich die Empfehlung des Sauna-Bundes zum „paarweisen Besuch mit und ohne Kinder“.

1973 ergibt eine Umfrage des Sauna-Bunds eine Mehrheit von 52,6 Prozent, die sich für gemeinschaftliches Saunabaden ausspricht. Zu den Befürwortern zählen mehr Männer als Frauen sowie die jüngeren Gäste.

Auf eine Umfrage unter Saunagästen mittels damals sehr fortschrittlicher „Lochkarten-Befragung“ gehen beim Verband 10.000 Antworten ein. Sie zeigen, dass ein hoher Besucheranteil aus jungen Menschen besteht.

Sauna und Alkohol

Dieser Trend verfestigt sich und führt 1978 zu neuen Anliegen: Viele Betriebe berichten auf der Mitgliederversammlung von Wünschen ihrer Gäste nach mehr „Freizeit-Orientierung“ in den Einrichtungen, sprich mehr „Geselligkeit, Badevergnügen, Schwimmen, Speisen und Getränke“.

Um konkurrenzfähig zu anderen Freizeitangeboten zu bleiben, soll in Saunabetrieben mit „Erfrischungsraum“ der Alkoholausschank erlaubt sein. Die Verantwortung liege aber allein beim Gast, wenn er nach Alkoholgenuss die Saunakabine betrete, stellte die Mitgliederversammlung 1979 fest. Aufklärung, die auf die Gefahren einer Kombination von Alkohol und Sauna aufmerksam mache, sei hier gefordert.

Internationale Dachorganisation ISA

Ein wichtiger Meilenstein ist 1977 die Gründung der Internationalen Sauna-Gesellschaft durch Vertreter aus Finnland, der Bundesrepublik Deutschland, den Niederlanden, Schweden, der Schweiz und den USA. Zum Sitz der neuen Dachorganisation wird Helsinki bestimmt. Erster Präsident ist Prof. Dr. med. Harald Teir, Helsinki, Vizepräsident ist der Vorsitzende des Deutschen Sauna-Bunds, Dr. Werner Fritzsche aus Bielefeld. Sechs internationale Arbeitsgruppen beschäftigten sich vor allem der wissenschaftlichen Forschung im medizinischen und technischen Bereich sowie mit der Datenerfassung und deren Auswertung.

Themen der Zeit

Unter dem Eindruck der ersten Ölkrise 1973 diskutieren die Teilnehmenden der Sauna-Fachtagung 1975 bereits die Möglichkeiten zur „Kosteneinsparung durch Wärmerückgewinnung beim Saunabad“.

Auf der Frühjahrstagung 1976 des Verbandes wird unter anderem die Sprachregelung von Begriffen erörtert: der Plural „Saunen“ und da Verb „saunieren“ werden abgelehnt. Es soll weiterhin „Saunas“ und „saunabaden“ heißen.

1979 wird erstmals über die Anwendung von Solarien beraten. Man stützt sich hier auf die Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums, das schon damals vor Überdosierung und Spätschäden warnt.

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